In der Robert-Koch-Schule sollte aus bisher unbekannten Gründen (evtl. durch Schüler) ein Reizgas versprüht sein. Erste Vermutungen, daß es sich um CS-Gas handelt, haben sich im Einsatzverlauf als nicht richtig herausgestellt. Versprüht wurde höchstwahrscheinlich Pfefferspray.
Der Hausmeister und zugleich Ortsbrandmeister der Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld ließ über die FERLS einen RTW zum Abklären evtl. gesundheitlicher Probleme und außerdem ein Fahrzeug der Feuerwehr zum Be- bzw. Entlüften der Räumlichkeiten alarmieren.
Die RTW- Besatzung stellte fest, daß mehrere Personen betroffen waren und ließ daher umgehend über die FERLS den MANV-Alarm (Massenanfall von Verletzten) auslösen. Das hatte nach Alarmplan zur Folge, daß Rettungskräfte aus dem gesamten Landkreis wie Rettungsdienst, DRK, Ltd. Notarzt und Organisatorischer Leiter (OrgL) sowie Feuerwehr und Kreismeßleitung und Polizei alarmiert wurden. Ebenso wurden Mitarbeiter des Landkreises Goslar, das Ordnungsamt der Samtgemeinde Oberharz und das Kriseninterventionsteam des LK Goslar mitalarmiert. Insgesamt waren ca. 150 Einsatzkräfte am Ort.
Für die Feuerwehr wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet. Im hinteren Bereich der Schule wurden die Be- bzw. Entlüftungen veranlaßt und im vorderen Bereich die Evakuierung der Schule. Hier wurde auch die Verletztensammelstelle eingerichtet. Insgesamt wurden 29 Personen verletzt. Davon waren 6 Personen krankenhauspflichtig und wurden in die Krankenhäuser Goslar, Seesen und Herzberg eingeliefert.
Über den NDR wurden Durchsagen veranlasst. Personen, die noch nicht erfasst wurden aber jetzt unter Atemwegsreizungen klagen, wurden aufgefordert, einen Arzt aufzusuchen.
Durchgeführte Messungen der Kreimeßleitung ergaben im weiteren Verlauf des Einsatzes keine schädlichen Meßwerte. In der Polizeiwache war die Gesamt-einsatzleitung eingerichtet.
