Sonnabend, 10.
Januar 2004
|
Auszug aus: Gelbe Säcke, Brandeinsätze und Orientierungshilfe |
Als unnötig bezeichnet Horst
Schwichtenberg eine vermeintliche Besonderheit der Freiwilligen
Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld. „Sie fährt auch nachts durchgehend
mit Sonderhorn - das ist nicht einmal bei uns ins Stuttgart der Fall",
sagt der Süddeutsche, der regelmäßig in der Harzer
Bergstadt zu Gast ist. „Am Tag ist das ja in Ordnung, aber nachts wird
das Horn normalerweise nur vor Kreuzungen eingeschaltet." Sonst werde
bei jedem nächtlichen Einsatz, wie zuletzt am Neujahrsmorgen kurz
vor 3 Uhr, halb Clausthal-Zellerfeld aus den Federn geholt.
|
Ein
anderes Problem in Zusammenhang mit Bränden stellt sich,
wenn das „Handy" zwar griffbereit ist, der Ort des Geschehens jedoch in
einem Funkloch liegt. In solchen Fällen, wie jüngst Wildemann
geschehen, hilft für den Notruf tatsächlich nur das gute alte
Festnetztelefon - und sei es das vom Nachbarn. Umgekehrt kann es schon
mal passieren, dass von exponierten Hochlagen des Harzes aus (etwa
Torfhaus oder Stieglitzeck) ein Funk-Notruf nicht in der
zuständigen, sondern in einer benachbarten Einsatzleitstelle
landet. Deshalb ist es sinnvoll, mit dem eigenen Namen gleich den Ort
zu nennen, von wo man anruft. Aber auch dies ist ein Thema für
sich, da gerade nach Unfällen Notrufe eingehen von Menschen, die
mit dem Auto unterwegs sind, aber nicht wissen, wo genau sie sich
befinden. Andreas Hoppstock, Brandmeister der Samtgemeinde Oberharz,
empfiehlt daher Autofahrern generell als „kleine
Gedächtnisübung" während der Fahrt, sich stets zu
merken, auf welcher Straße man sich befindet und welchen Ort man
vor bzw. hinter sich hat.
- öh -
|
Anmerkungen
des Webmasters Hans-Jürgen Koch:
Lieber Herr
Schwichtenberg, wenn es bei Ihnen mal in der Nacht brennen
sollte, werden wir ganz leise sein und Sie nicht wecken. Vielleicht
müssen Sie dann nie mehr aufstehen!
Spaß
beiseite:
Als wir in der
Neujahrsnacht nach Wildemann gerufen wurden, um dort
Hilfe zu leisten, war Eile geboten. Deshalb haben wir von unseren
Sonderrechten Gebrauch gemacht und sind mit Alarm gefahren, um andere
Verkehrsteilnehmer zu warnen. Ich denke, die betroffene Familie
hätte kein Verständnis dafür gehabt, wenn wir - um Herrn
Schwichtenberg nicht zu wecken - ohne Alarm gefahren und deshalb
später an der Einsatzstelle eingetroffen wären. Auch wir
Feuerwehrleute lieben unsere Nachtruhe,
wenn jedoch andere in Not geraten, dann lassen wir uns wecken, um Hilfe
zu leisten.
|
|