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Übersicht Zeitungsberichte
Die  berichtete  über die Feuerwehr:
Samstag, 26. März 2005
Explosionsgefahr drohte.
Experiment in TU Institut geriet außer Kontrolle - Vorfall ging glimpflich aus
CLAUSTHAL-ZELLERFELD. Zu einer drohenden Explosion wurde die Freiwillige Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld am Gründonnerstag gegen 10 Uhr gerufen.
In der Zehntnerstraße im Institut für Nichtmetallische Werkstoffe geriet ein Experiment außer Kontrolle: Die Reaktion in einem Zylinder, gefüllt mit in Wasser gelöstem Magnesium, lief so heftig ab, dass sich der Behälter stark erwärmte. Es bestand die akute Gefahr einer Explosion.
Bei dem Zylinder handelte es sich um einen Behälter, dessen Druck normalerweise bei 50 Bar liegt. Doch der Druck im Inneren stieg schnell auf 600 Bar an. Die Ursache war zunächst nicht zu klären.
Die Feuerwehr evakuierte den unteren Teil des Gebäudes und sperrte das Gelände im Umkreis von 50 Metern ab. Damit wollte sie im Falle einer Explosion die Gefährdung umstehender Personen und Einsatzkräfte durch herumfliegende Teile ausschließen. Zudem lagerten nebenan Gasflaschen. Die Betonwände schützten sie jedoch vor extremer Wärmezufuhr. "Insofern ging davon keine Gefahr aus", sagte Einsatzleiter Lothar Kahla.
Die Einsatzkräfte beschränkten sich in diesem Fall auf Beobachten und Warten. Sie ließen die Reaktion kontrolliert ablaufen. Wenn die Feuerwehr hätte löschen müssen, wäre die Reaktion des Magnesiums mit Löschwasser angekurbelt worden. Deswegen wäre Löschen und Kühlen mit Wasser erst nicht in Frage gekommen. Und ein Bergen des Behälters war nicht möglich, da der Zylinder in einer festen Vorrichtung verankert war.
Gegen 10. 30 Uhr kam vom Einsatzleiter per Funk eine erste Entwarnung: Die Lage entspannte sich, weil die Temperatur im Behälter auf etwa 30 Grad Celsius zurückging. Eine akute Gefahr bestand nicht mehr. Angehörige des Instituts kontrollierten den Wärmeabfall und übernahmen ab 11.27 Uhr die weitere Beobachtung. Für die Wehr war der Einsatz damit beendet.
Die Feuerwehr war mit sieben Fahrzeugen und rund 30 Einsatzkräften ausgerückt. Die Polizei, ein Rettungstransportwagen und das DRK waren ebenfalls vor Ort. Verletzt wurde allerdings niemand. syl


Durch das Vordach stiegen die Einsatzkräfte in das Labor, um mit der Wärmebildkamera den Wärmeabfall zu beobachten. Der Weg über den Flur war nach Angaben des Einsatzleiters zu gefährlich, da mit einer Explosion zu rechnen war.
Fotos: Denis

Die Einsatzkräfte bereiten sich auf einen Einsatz im Inneren des Gebäudes vor.