"Kein harmloser Salatblattfresser"
Dass die Feuerwehr nicht nur Brände löscht,
sondern auch Katzen von Bäumen herunter hilft und aus Rohren
rettet, in die
sich die neugierigen Tiere verlaufen haben, weiß man bei der
Clausthal-Zellerfelder Wehr nur zu gut. Vor einiger Zeit verlangte ein
Einsatz von Ortsbrandmeister Lothar Kahla Kontaktaufnahme zu
einer fauchenden Schildkröte, die, wie die GZ bereits berichtete,
schließlich in Bennewitz bei Leipzig ein neues Zuhause fand.
Im Bau- und Feuerwehrausschuss tauchte das Tier, bei dem
es sich um eine Gelbwangenschildkröte handeln soll, die zu den
Schnappschildkröten zählt, kürzlich wieder auf, als Samtgemeindebrandmeister
Andreas Hoppstock an die Einsätze der vergangenen Wochen und
Monate erinnerte - nicht alle waren allerdings ähnlich erheiternd
wie der Schildkröten-Einsatz. Das Tier aber hat zweifellos einen
tiefen Eindruck hinterlassen.
Ordnungsamtsleiterin Dagmar Lieberwirth staunt noch
heute. Das Exemplar, das als Fundsache vorübergehend in die
Zuständigkeit ihres Amtes gelangt war, habe schlimmer als eine
Katze gefaucht und sei
beileibe kein harmloser Salatblattfresser. Und Karl-Heinz Hellemann von
der Tier-Auffangstation am Ottiliaeschacht beschreibt die Zähne
der
Schnappschildkröte respektvoll als „nicht zu klein".
Einige Feuerwehrleute waren über stille Alarmierung
auf eine Wiese am Kleinen Bruch beordert worden. Dort hatten Anwohner
das
Reptil entdeckt. Lothar Kahia schließlich blieb es
überlassen,
sich von dem wild fauchenden Panzer nicht allzu sehr beeindrucken zu
lassen
und ihn in eine Kunststoffkiste zu verfrachten.
Tierrettung gehört zwar nicht unmittelbar zum
Aufgabenfeld der Freiwilligen Feuerwehr. Mit einschlägiger
Fachliteratur können sich die Helfer aber auch mit diesem Bereich
vertraut machen. So verfügt Lothar Kahla über einen kleinen
Leitfaden mit dem passenden Thema „Tierrettung". Das Heftchen gibt
Tipps, wie der Feuerwehrmann neben Huhn, Pferd, Kuh auch Exoten wie
Schlange, Riesesalamander und Skorpione einfängt, ohne selbst
Schaden zu nehmen - eine fauchende Schildkröte mit
gefährlichen Zähnen kommt in der Literatur aber nicht vor.
Oliver Stade
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Goldkugel als Symbol
der Zuversicht
Mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld und ihrer
Drehleiter bekam das Treppenhaus an der Rathausseite der Marktkirche in
dieser Woche wieder eine goldene Kugel aufgesetzt. Ein auf die Arbeit
an Bleidächern spezialisiertes Unternehmen aus Bad Bevensen hat
die Kugel frisch vergoldet. Der Kirchenvorstand, der den Auftrag selbst
finanzierte, will mit dem jüngsten Sanierungsschritt ein
sichtbares Zeichen setzen: Dass es nämlich an
der sanierungsbedürftigen Holzkirche weiter voran geht, nachdem
auch
am Süd-Treppenhaus im vorigen Jahr gearbeitet wurde. Die
stellvertretende Vorsitzende des Marktkirchenvorstands, Dorothee
Austen, ist guter Hoffnung, dass „St. Holz" in den Finanzierungsplan
der Landeskirche aufgenommen wird und im kommenden Frühjahr die
nächsten Sanierungsschritte folgen
können.
oli/Foto: Privat
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