Groß
angelegte Feuerwehrübung
Beteiligt
waren drei Wehren und 75 Feuerwehrleute
BUNTENBOCK. Für den Fall. dass ein
tatsächlicher Notfall während einer Übung passiert, gibt
es die Echtreserve. Deswegen rückte zur Übung am Montagabend
im ehemaligen IG-Metall-Heim zuerstdie Echtreserve an. Alle weiteren
Fahrzeuge und Feuerwehrleute, die sich kurz darauf auf dem Platz vor
der leer stehenden Immobilie postierten, nahmen aktiv an der Übung
teil.
In der Vorgabe für die Einsatzkräfte sollte es sich nun um
ein imaginäres Erholungs- und Rehabilitationszentrum handeln. Der
Notruf lautete: Hier sei im 4. Stock ein Feuer ausgebrochen. Durch den
Brandrauch in den Fluren und Treppenhäusern könnten die oft
gebrechlichen Personen das Gebäude teils nicht mehr
selbstständig verlassen. Unter Beteiligung von 16 Fahrzeugen
und den drei Wehren Clausthal- Zellerfeld, Osterode und Buntenbock
drangen Rettungstrupps mit Atemschutzausrüstung in das
Gebäude ein. Zwei Feuerlöschfahrzeuge bekämpften den
Brand, der durch Nebelmaschinen simuliert wurde, von außen. Es
galt, die etwa 20 Ubungsverletzten zu finden und zu evakuieren. Sie
versteckten sich in den völlig verqualmten Appartements.
"Das ist nicht so einfach", erklärte Lothar Kahla,
Ortsbrandmeister von Clausthal-Zellerfeld. "Eine systematische Suche in
einem brennenden Gebäude kann mit kleinen Bändchen an den
Türklinken erfolgen. So weiß ich, in welchem Raum ich schon
war. Oder ich erstelle mir eine
Skizze und schraffiere nach und nach durch."
Eine große Hilfe in solchen Situationen mit nahezu keiner Sicht
sei die vorhandene Wärmebildkamera. Das Gerät hat einen Wert
von 18 000 Euro. Zusätzlich hilft die in den
Helmen der Einsatzkräfte eingearbeitete Sprechfunkanlage.
Mit 16 Kilogramm Sicherungskleidung und Ausrüstung am Leib muss
ein Zweierteam in der Lage sein, einen Verletzten auf einer Trage
zum Sammelplatz zu bringen. "Insbesondere bel älteren oder
verstörten. Personen ist zudem darauf zu achten, dass sich einige
nicht vom Platz
entfernen, orientierungslos umherlaufen und schlimmstenfalls nicht mehr
auffindbar sind", ergänzteKahla. Für diese Übung hatte
sein Stellvertreter Thomas Bremer die Leitung.
Wie Ortsbrandmeister Lothar Kahla die Zusammenarbeit der
Ortsfeuerwehren bewertet, lesen Sie ebenfalls auf dieser Seite. sv
Erstmals drei
Ortswehren bei Ubung
BUNTEN BOCK.
Neu war das Zusammenwirken der
Ortsfeuerwehren aus Clausthal-Zellerfeld und Osterode.
Die Herausforderungen sind hoch bei einer Ubung dieser
Größenordnung: Etwa einmal jährlich wird auf diesem
Niveau der Ernstfall geprobt. Allein zur Versorgung mit
Löschwasser mussten in weniger als zwei Minuten
Druckschläuche zur nächstgelegenen Wasserentnahmestelle,d ie
in rund 700 Meter Entfernung lag, verlegt werden. Zudem wurde
ein Ringverkehr mit den
Tanklöschfahrzeugen installiert. Hierbei können pro Fahrzeug
2500 Liter Wasser aufgenommen werden. Diese Menge reicht für etwa
zwei bis drei Minuten.
"Die Zusammenarbeit unter den beteiligten Wehren ist recht gut
gelaufen", bewertete Ortsbrandmeister Lothar Kahla nach Abschluss der
Übung. Eine gute Stunde dauerte das
Training. "Der überschlagene Einsatz - jeweils ein Trupp folgt dem
nächsten - war in Ordnung." In der Praxis bedeutete das, dass zwei
Männer die Vorarbeit leisteten und nach- dem ihr Atemvorrat aus
dem Pressluftatmer verbraucht war, wechselte der nächste Trupp ein.
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Bis zu 30 Meter hoch kann die Feuerwehrleiter ausgefahren werden. Fotos
(4): Voelker
Ortsbrandmeister Lothar Kahla zeigt
die Funktion der Wärmebildkamera.
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Die Feuerwehrmänner üben den
Transport eines Verletzten.
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Das ehemalige IG-Metall-Heim als
Ort der Übung.
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