Goslar. Eine nicht alltägliche
Sonderausbildung erhalten derzeit die
Feuerwehren Goslar, Langelsheim, Seesen
und Clausthal-Zellerfeld auf dem
Güterbahnhofsgelände in Goslar.
Ein spezieller Ausbildungszug der
Deutschen Bahn AG steht für eine
theoretische und praktische Unterweisung
der Feuerwehrkräfte bereit.
Abertausende Tonnen Gefahrgut werden
täglich über das Bahnnetz transportiert.
Kommt es zu Unfällen oder
Unregelmäßigkeiten, wenn etwa
Flüssigkeit aus einem der Containerwagen
tropft, dann ist die Feuerwehr gefragt.
„Das letzte Mal war der
Ausbildungszug vor zehn Jahren in
Goslar. Seitdem warten wir, dass er mal
wieder kommt“, sagte Koordinator und
Gruppenführer Jens Schur. Der
„Ausbildungszug Gefahrgut“ ist an etwa
45 Wochen im Jahr im Übungseinsatz.
„Der Ausbildungszug ist Teil des
Notfallmanagements der Deutschen Bahn“,
erklärt Uwe Lindenberg, Experte für
Gefahrgutsimulation. Der Zug besteht aus
einem Unterrichts-, einem Armaturen- und
einem Kesselwagen. Er wird im Rahmen der
Ausbildung den Feuerwehren kostenfrei
zur Verfügung gestellt.
Die Ausbildung gliederte sich in drei
Teile: Beim theoretischen Teil wurde
gezeigt, wie Unregelmäßigkeiten mit
Gefahrgut erkannt werden und wie die
Feuerwehr schnell an Informationen
kommt. Anschließend wurden die
verschiedenen Armaturen, die an den
Kesselwagen in Verwendung sind, gezeigt
und erklärt.
Der Ausbildungskesselwagen, eine
Spezialanfertigung, besteht aus drei
verschiedenen Kesselwagentypen. Hier
sind 65 Armaturen verbaut. Der dritte
Teil der Ausbildung bestand aus dem Üben
der Feuerwehren mit ihrem Equipment.
Am Dienstag waren
Clausthal-Zellerfeld und Seesen an der
Reihe, gestern Goslar und Langelsheim
und heute die Werkfeuerwehr H. C. Starck.
Der Leckagewagen ist mit neun
Austrittsstellen versehen, wobei jedes
Stelle einzeln beaufschlagbar ist. Die
Aufgabe der Feuerwehrleute ist, die
Undichtigkeiten zu beseitigen.
„Ich bin zufrieden mit den Jungs, die
haben das richtig gut gemacht, vor allem
die Seesener waren ja mit vielen jungen
Kameraden dabei“, bilanzierte Schur.