Die Zentrale Feuerwache am Kaiser-Wilhelm-Schacht ist am Freitag
eröffnet worden. Fackelumzüge und ein Festakt in der
Fahrzeughalle mit mehr als 400 Gästen ließen den Abend zu
einem bleibenden Erlebnis werden.
"Man kann den
Bürgern dieser Stadt nur gratulieren, denn ihre Feuerwehr kann in
ihrer neuen Wache ihren freiwilligen Auftrag besser ausführen",
sagte Branddirektor a.D. Rudolf Münch. Er kennt die Bergstadt und
ihre FFW bestens, denn seinerzeit als Student der Technischen
Universität war er ehrenamtlicher Gerätewart am Rollplatz;
danach rund 30 Jahre Leiter der Berufsfeuerwehr Salzgitter. Münch
sprach den Wunsch aus, dass alle Aktiven von jedem Einsatz gesund
zurückkehren mögen.
Viele
Glückwünsche
Nicht zwei Stadtteilfeuerwehren, sondern "eine Einheit" beziehe ihr
neues Quartier, unterstrich Gemeindebrandmeister Andreas Hoppstock, der
als drittes Glied einer feierlichen Übergabekette den symbolischen
Schlüssel aus den Händen von Samtgemeindebürgermeister
Walter Lampe entgegennahm. Dieser hatte den Schlüssel von
Christian Klose, Hauptgeschäftsführer der
bauausführenden Firma Industriebau Wernigerode, erhalten.
Hoppstock reichte das Symbol schließlich an Ortsbrandmeister
Lothar Kahla weiter, der darüber hinaus die Freundschaftsgeschenke
einer langen Reihe von Gratulanten entgegennahm, unter ihnen die
Spitzen der Partner- und benachbarten Wehren sowie Martin Müller
von der Feuerwehrtechnischen Zentrale Goslar, Klaus Richter von den
Harzwasserwerken, Jochen Niebaum vom Technischen Hilfswerk, Pastor
Christian Kühne und zum krönenden Abschluss der Rednerliste
Kreisbrandmeister Manfred Friedrich.
Mit Blick auf die erweiterten Aufgaben der Oberharzer
Schwerpunktfeuerwehr nannte Friedrich die Zentrale Feuerwache einen
wichtigen Markstein für die Entwicklung der Stadt und dei
Samtgemeinde insgesamt. Die Realisierung eines solchen
Millionenprojekts bedürfe jedoch auch eines besonderen
Engagements, "es braucht Leute, die sich kümmern", unterstrich
Friedrich und bat Walter Lampe nach vorn - um ihm als Dank die
höchste Auszeichnung ans Revers zu stecken, die die Feuerwehr an
Zivilpersonen vergeben kann: die Ehrenmedaille des Deutschen
Feuerwehrverbandes. Der so Geehrte, völlig überrascht und
gerührt, gab das Lob an seine Verwaltung, den Landkreis und das
örtliche Kommando weiter. Gemeinsames und nun erreichtes Ziel sei
es gewesen, "die Zukunft einer leistungsfähigen
Schwerpunktfeuerwehr" zu sichern - auf dem Weg dahin habe einer den
anderen mit Elan "angesteckt".
Platz-Taufe mit Sekt
Mit zwei Fackelzügen aus den Stadtteilen, die sich an der Aula der
TU vereinigten, hatte die Feier am Freitagabend begonnen. Gäste
aus Feuerwehr und weiteren Organisationen sowie Politik, Wirtschaft und
Verwaltung erwarteten am Kaiser-Wilhelm-Schacht den
hundertköpfigen Zug der Blauröcke, angeführt von den in
ihren Uniformen bei Minustemperaturen ziemlich frierenden Musikern des
Spielmanns- und Hörnerzuges der Freiwilligen Feuerwehr Goslar.
Aufwärmen konnten diese sich dann unter den leistungsstarken
Heizstrahlern der mit langen Tischreihen bestellten Fahrzeughalle,
während es für die Ehrengäste noch einmal hieß:
"Heraustreten bitte". Ein kleines, aber nicht unwesentliches Detail
galt es hier noch zu präsentieren und mit einer Sekttaufe
zuweihen: Die kleine Freifläche zwischen dem Übungsturm und
der Garage für die historischen Fahrzeuge heißt von diesem
Zeitpunkt an offiziell"Walter-Lampe-Platz".