..::: Dezember 2005
Am 11. November 2005 hielt Kam. Michael Schulz vor den Stadt- Gemeinde- Ortsbrandmeister der Kreisfeuerwehr des Landkreises Goslar einen Vortrag über die Gruppe "Höhenrettung" der Freiwilligen Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes Clausthal-Zellerfeld. Dazu wurden auch die Gerätschaften der Gruppe "Höhenrettung" von Ortsbrandmeister Lothar Kahla vorgestellt. An dieser Stelle soll der Vortrag im Original wiedergegeben werden. Im Vortrag wurde der Aus- und Übungsdienst mit eindrucksvollen Bildern dargestellt.


Höhenrettung Clausthal- Zellerfeld

SRHT  Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen

Werdegang

Als während eines Rettungseinsatzes im Herbst 2000 ein Rettungsassistent in die Sicherheitswanne eines hohen Heizöltanks gefallen war, ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten, den Verletzten mit den Standartgeräten der Feuerwehr herauszuholen.
Die Vorstellung, eine verletzte Person nicht patientengerecht retten zu können, veranlasste den Ortsbrandmeister Lothar Kahla, Überlegungen für zukünftige  Fälle anzustellen. Man kannte zwar bereits den Gerätessatz „Rollgliss“ mit entsprechenden Einsatz  Erfahrungen an der Okertalsperre. Zu dem Gerätesatz gehören auch Halte- und Rettungsgurte sowie eine „Rettungswindel“.
Jedoch die Anwendung dieser Geräte ohne geeignete Anschlagpunkte stellt die Wirksamkeit  in Frage.
Als weitere Gefahrenlage  vor Ort ergab sich der Sicherungsbedarf  für Besucherbergwerke, ein sich verstärkender Bereich des Tourismus in der Region. Die ursprünglich vorgesehenen Bergwachteinheiten des DRK benötigen für das Eintreffen am Einsatzort zu viel Zeit. Daher entstand  bei den Harzwasserwerken, als einer der wichtigsten Betreiber, und beim Landes Bergamt der Vorschlag, die allseits schnell einsetzbaren Feuerwehren einzubeziehen.

Nach vorbereitenden Gesprächen zwischen dem Gemeindebrandmeister Andreas Hoppstock und dem Vorstand des DRK Clausthal-Zellerfeld wurden entsprechende Informationen an die aktiven Mitglieder beider Organisationen getragen. In den Feuerwehren 40 und 42 waren es 1 Frau und 7 Männer im DRK 4 Sanitäter, die sich angesprochen fühlten. Anfangs erfolgte die Ausbildung nach Bergwachtgesichtspunkten. Seit der von beiden Organisationen zum Gruppenleiter bestimmte Michael Schulz (ausgebildeter Gruppenführer der Feuerwehr) die Höhenretterausbildung in Heyrothsberge absolvierte treten die Feuerwehrgrundsätze in den Vordergrund.
Kamerad Schulz wird im Sommer 2006 den Ausbildungslehrgang besuchen und dann die Ausbildung vor Ort weiter intensivieren.
Die gemeinsame Arbeit war mit vielen Zweifeln und Fragen behaftet. Inzwischen gibt es eine klare Antwort: Die Zusammenarbeit und gegenseitige Ergänzung hat sich bewährt und ist sehr verlässlich.

Auftrag

Der Auftrag im Bereich des Oberharzes besteht darin, sowohl Personen aus speziellem Zwangslagen zu befreien als auch gewisse Technische Hilfeleistungen am Seil abzuarbeiten, wenn dies zur Schadensverhinderung oder – Minimierung erforderlich ist.

Einsatzanlässe können z.B. sein:

-         ein verletzter Monteur auf hohen Gerüst,

Windkraftanlage oder in einer Steigschutzanlage

-         Ein Kranführer auf hohem Steuerstand

-         Personen in alten Stollen oder Schachtanlagen ehemaliger Bergwerke.

     -   Gesicherter Transport eines Notarztes zum Verletzten

 Ausrüstung

Als besondere Persönliche Schutzausrüstung wurde als erstes  Klettergurte, Bergschutzhelme, Bergseile, Bandschlingen, Schraubkarabiner, Steigklemmen, Abseil- und Rettungsvorrichtungen, 1 Schleifkorbtrage mit Abseilspinne und Wathosen für wasserführende Anlagen  ausschließlich aus Spenden beschafft.
Inzwischen wurde die Gerätschaften auch durch Beschaffungen der Samtgemeinde Oberharz  und der Anlagenbetreiber  in vielfältiger Weise ergänzt. Moderne Abseil- und Rettungsgeräte, normgerechte Helmleuchten, zusätzliche  Schutzausrüstungen und Kommunikationsmittel kamen hinzu. Untertage ist allerdings nach bereits 50m eine Verständigung nur über die bewährten Feldfernsprecher möglich.

Diese Ausrüstung, der Ausbildungsstand und die Motivation von derzeit 9 Feuerwehrangehörigen und 5 Bergwachtlern des DRK (darunter jeweils ein Frau) unterstreichen die Einsatzbereitschaft der Gruppe.

Die Mobilität wird im Einsatzfall durch ein DRK- und zwei Feuerwehrfahrzeuge sichergestellt. Je nach Bedarf werden sie durch Führungs- und Unterstützungskomponenten (DLK, RW, LF) sowie den Rettungsdienst verstärkt.

Die Führung wird grundsätzlich von der Wehrleitung oder dem örtlich zuständigen Einsatzleiter übernommen.

Perspektiven

Seit Sommer 2005 lautes der offizielle Name der Gruppe:

 „Höhenrettung Clausthal-Zellerfeld“.

Die Alarmierung  erfolgt  über die Feuerwehr- und Rettungsdienst- Einsatzleitstelle des Landkreises Goslar.
Wehrleitung und Einheit hoffen, dass trotz der finanziellen Probleme der Ausrüstungsumfang erhalten werden kann. Einige Geräte  (Seile, Haltegurte, Helme, usw.) unterliegen einem Alterungsprozess und müssen in  bestimmten Zeitabständen ersetzt werden.
Die Gruppe ist bereit, Kameradinnen und Kameraden anderer Feuerwehren aufzunehmen. Hauptstandort muss jedoch wegen der Ausrüstung Clausthal-Zellerfeld bleiben.

Text und Bilder: M. Schulz © Freiwillige Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld L.Trenkner