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..:::  Besichtigung des Standortes von RTH "Christoph 44" in Göttingen
Am 03. November 2003 besichtigten einige Führungskräfte der FF Clausthal-Zellerfeld das Luftrettungszentrum (LRZ) der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF)- eine Initiative der Björn Steiger Stiftung e.V.- in Göttingen.
Der Besuch war durch Kontaktaufnahme von Lutz Trenkner mit dem Leitenden Rettungsassistenten Karl- Jan Gröling der DRF nach dem Einsatz des RTH im Juni am Unteren Hausherzberger Teich in Clausthal-Zellerfeld  zustande gekommen. Herr Gröling zeigte sich spontan bereit die Besichtigung durchzuführen. Dafür sei ihm an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
Eine Selbstdarstellung des LRZ- Göttingen finden Sie im Internet unter dieser Adresse: http://www.drf.de/goettingen.htm
 

Zu Beginn der Besichtigung  gab Herr Gröling eingehende Informationen über die Geschichte und das Zustandekommen der Deutschen Rettungsflugwacht-eine Initiative der Björn Steiger Stiftung. Ferner gab es Informationen über das Alarmierungs- und Ausrückesystem des Stützpunktes Göttingen. Der im Hintergrund stehende Leitstellentisch ist mit vier 4-m-Sprechfunkgeräten, einem 2-m-Sprechfunkgerät des BOS-Sprechfunkbereiches (Feuerwehr, Polizei) sowie einem Funkgerät des Flugfunkverkehrs bestückt. Dazu kommen diverse Fernsprechapparate des Telefonnetzes. Auf der Karte sind die Aktionsradien des Einsatzgebietes des Rettungstransporthubschraubers (RTH) Christoph 44 zu sehen. Zur Veranschaulichung wurde die Strecke Göttingen-Clausthal-Zellerfeld mit ca. 12min Flugzeit eingezeichnet. Ca. 80% der Einsätze sind Primäreinsätze, d.h. Einsätze mit Internistischen- oder Notfallmedizinischem Hintergrund. Den Rest der Einsätze machen Sekundäreinsätze- Verlegen von Patienten o.ä.- aus. Im Jahr 2002 hat das Luftrettungszentrum Göttingen (LRZ) ca.1440 Einsätze geflogen. Erstaunt hat uns, daß ein wesentlicher Teil der Kosten über Spenden an die DRF abgedeckt werden.


Technisch hochausgerüstet und für uns kaum überschaubar ist der Aufbau des Cockpits. Verständlicher für uns waren die Technischen Daten des Hubschraubers: Typ BO 105 CB5, zwei Triebwerksleistung von 420 PS, Fluggeschwindigkeit 210 km/h, Reichweite ca. 500 km und eine Dienstgewicht von 2.500 kg. Der Kerosinverbrauch liegt bei etwa 4-Liter pro Minute. Betankt wird der Hubschrauber im LRZ Göttingen. Eine wesentliche Navigationshilfe ist das im Hubschrauber eingebaute GPS- Navigationssystem. Hier lassen sich genaue Flugdaten wie Richtung, Zeit, Orientierungshilfen (Flüsse, Straßen, Berge, Täler etc.) ablesen. Besonders hilfreich ist das System in unbekannten Gebieten oder bei "Schlechtwettereinsätzen".
 

Ist der Hubschrauber außer Dienst, so steht er auf einer Rollpalette im Hangar des Rettungszentrums. Hier werden auch Inspektionen und Reparaturen durchgeführt. Die täglichen Einsatzzeiten beginnen morgens um 07:00 Uhr und enden mit Sonnenuntergang. Nachtflüge sind z.Zt. in Göttingen noch nicht möglich - es sind aber Planungen in Vorbereitungen um einen evtl. Nachtflug durchzuführen Heckansicht in den Transportraum des Hubschraubers. Während des Transportes ist eine Behandlung des Patienten unterhalb des Kopfbereiches aufgrund der niedrigen Deckenhöhe nicht möglich. Deshalb werden die Patienten vor dem Start soweit behandelt, daß eine Stabilisation der Lebensfunktionen und Transportfähigkeit hergestellt ist. Schon manchen "Sachkundigen Schaulustigen" hat es gewundert, daß der Hubschrauber ewig braucht, um endlich mit dem Patienten ins Krankenhaus zu fliegen. Links im Bild ist die Rettungstrage und rechts im Bild die Schaufeltrage und Vakuummatratze zusehen


Ein besonders "Gefährlicher Bereich" für Besatzung und Hilfskräfte ist der Heckbereich mit dem Heckrotor. Der lichte Abstand zwischen unten stehendem Rotorflügel und Erdboden beträgt nur 1,72m. Hier ist besondere Vorsicht geboten - zumal die Rotoren nach der Landung noch ca. 2min nachlaufen müssen. Grundsätzlich gilt für Hilfskräfte: Nur auf Weisung der Besatzung an den Hubschrauber treten- und dann auch nur von vorn. Unbedingt die Weisungen der Besatzung beachten und befolgen. Im Kabinenraum befinden sich diverse Medizinische Geräte zur Behandlung und ständigen Überwachung des Patienten während des Transportes. Der u. U. beatmetete und intubierte Patient kann von hier aus durch den Notarzt ständig beobachtet und behandelt werden.


Herr Gröling hat sich sehr viel Zeit genommen uns alles zu erklären und geduldig unsere Fragen beantwortet. Wir haben so manche Information über den "Umgang" mit dem Hubschrauber bei einem evtl. Einsatz bekommen. Herr Gröling hat sich Dankenswerter Weise bereit erklärt, weiteren Kameraden  eine Unterweisung zu geben. Zum Schluß noch das obligatorische Gruppenfoto.
Mit dabei waren: Zugführer U.Heinrich, Zugführer M.Diester, stv.Obm. T.Bremer, Obm L.Kahla, Ltd.Rettungsassistent K.-J.Gröling, Gbm.A.Hoppstock und stv.KAL L.Trenkner hinter der Kamera.
(von links)
Fotos: L.Kahla, L.Trenkner
©Freiwillige Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld
Lutz Trenkner - 05.11.2003